Dienstag, 22. Juni 2010

El alfabeto colombiano: V - hoy con dos entradas

Das kolumbianische Alphabet: V - heute mit zwei Einträgen

V wie Verkehr / Vornamen

Eigentlich habe ich schon viel zu viel über Verkehr in Kolumbien geschrieben. Aber immer noch nicht genug. Schließlich werde ich pro Woche mindestens einmal fast überfahren, weil Fußgänger in Kolumbien so viel wert sind wie Kakerlaken, und eine Ampel immer nur eine Empfehlung darstellt.
Ausserdem wird dauernd, immer und überall gehupt - da helfen auch die aufgestellten Schilder nichts, auf denen steht: "Die Hupe lässt dich nicht schneller ankommen."
So fahren die Motorräder auch über den Fußweg, wenn es sein muss, und Autos biegen ohne zu blinken plötzlich ab. Sollte man sich dann zu dem Zeitpunkt gerade zufällig auf der Straße befinden, weil man ja nicht mit dem Abbiegen gerechnet hat, so wird man wüst beschimpft - schließlich raubt man ja dem Autofahrer, der dann bremsen muss, eine Sekunde seiner wertvollen Zeit.
Die hat er vorher wahrscheinlich nichtstuend verplempert und ist nun schon eine halbe Stunde zu spät. Wenn frei ist, wird gefahren - das ist die grundsätzliche Regel an einer Ampel. Und wenn dann plötzlich der Bus abbiegt, weil der eigentlich grün hatte, dann passiert sowas.


Gerade gestern, dadurch kam ich eine halbe Stunde zu spät. Egal, auch für mich reklamiere ich Passion. Wieso macht denn die Polizei nichts gegen das Überfahren der roten Ampeln, das auch in Kolumbien verboten ist?
Das Problem ist, dass die normale Polizei nur für die allgemeine Strafverfolgung zuständig ist. Für den Straßenverkehr gibt es den "tránsito" - eine zweite Art von Polizei, die konsequent durch Abwesenheit glänzt. Wenn man hier einen Strafzettel für ein Verkehrsvergehen bekommt, muss man schon extrem viel Pech haben!

Kommen wir also zu den Vornamen. In Kolumbien ist es wie in Deutschland besonders unter den ärmeren Leuten verbreitet, den Kindern englische Namen zu geben. Da aber in Kolumbien ALLES Spanisch ausgesprochen wird, muss eben die Schreibweise manchmal angepasst werden.
So gibt es den Namen Lady, der "Laddi" ausgesprochen wird. Will man, dass sich das Ganze Englisch anhört, dann schreibt man das Kind halt Leidy. Das Gleiche gilt für Jhefree und Brayan. Den Preis für den allerbesten Vornamen gewinnt allerdings Usnavy, gesprochen "Usnahfi". Was steckt dahinter?
Im Hafen von Buenaventura - eine der ärmsten Städte Kolumbiens, wo die Leute in Bretterbuden wohnen - kommen viele Schiffe an. Vorwiegend Containerschiffe, aber manchmal auch Kriegsschiffe aus den USA. Und auf denen steht halt "U.S. NAVY"! =D

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