Sonntag, 30. August 2009

De Bogotá a Cali

Von Bogotá nach Cali

Ein herzliches ¡Bienvenidos! oder Willkommen auf meinem Blog "¿Que pasa en Cali?", in dem ihr einmal wöchentlich lesen könnt, "was in Cali passiert".
Ich bin nun seit Dienstag in Kolumbien, meiner Heimat für ein Jahr, in der ich mit "weltwärts" entwicklungspolitische Freiwilligenarbeit leisten werde. Konkret: Ich bin Lehrerassistent für den Englischunterricht am Colegio INEM, einer staatlichen Schule in Cali. Wer mehr über Cali"weltwärts" oder meine Organisation AFS wissen möchte, der klicke einfach die unterstrichenen Stichwörter an.


Nach einem langen Flug in einem relativ leeren Air-France-Flugzeug kamen wir endlich in Bogotá an, wo wir die ersten drei Tage als Eingewöhnungscamp verbringen sollten. In Bogotá ist es mit ca. 15 bis 20°C nicht besonders warm. So war es gut, dass ich trotz des Klimas in Cali - das ganze Jahr zwischen 20 und 30°C warm - ein paar lange Klamotten eingepackt hatte.



Begrüßt wurden wir von AFS und einer kolumbianischen Musikgruppe.

Das Essen in Bogotá war von AFS-Seite aus ein bisschen langweilig - Hamburger, Subway-Sandwiches und chinesisches Essen. So lag es an uns, die örtliche Esskultur kennenzulernen. Erfolgreich war der Kauf einer Papaya - 30 cm lang, total lecker und nur 1,20€ teuer.


Lisa ist noch unsicher - schmeckt die Papaya?


Jaaa!

Auf der anderen Seite hätten wir fast "platanos" gekauft - an der Kasse wurden wir dann zum Glück darauf aufmerksam gemacht, dass die goldgelben Bananen mit 10cm Durchmesser Kochbananen seien. (Ups.) Weiterhin wurden mir "chunchullas" angeboten - Hühnerinnereien. Gut, probieren kann ja nicht schaden. Und tatsächlich: ein Essen, das sehr wirksam als natürliches Brechmittel wirkt. Mehr sag ich nicht.


Legoland?


Nein, es ist Bogotá!

Vom Hügel in Bogotá "Cerro de Montserrat" hatten wir bei einem Ausflug eine tolle Sicht, die einfach kein Ende nimmt. Außerdem haben wir eine kleine Besichtigungsfahrt mit einem Bus durch die Stadt gemacht. Der Verkehr hier unterstreicht überzeugend die AFS-Richtlinie "Ihr dürft kein Auto fahren" - und eigentlich will man auch gar nicht, wie das folgende Video verdeutlicht. Wichtig: Ton volle Möhre aufdrehen, um den Kommentar zu hören! Wer schnelles Internet hat, kann auch auf HQ klicken, um das Video in höherer Qualität anzuschauen.



Doch die Kolumbianer sind total nett und freundlich - so waren wir in zwei Hotels untergebracht, und als es regnete, sind wir alle schnell in die Lounge des einen Hotel gegangen. Sofort wurden Stühle, Sofas sowie Kaffee gebracht. Da kann Deutschland sich nochmal eine Scheibe von abschneiden! (Mich inbegriffen.)
Nach ausgiebigen Verkostungen der örtlichen Getränke in den Bars, in denen man fast immer auch Salsa und Merengue tanzen kann, ging es am Freitag abend mit einem modernen Airbus A320 der Fluglinie Avianca nach Cali, wo uns das örtliche AFS-Komitee begrüßt hat und ich total herzlich von meiner Gastfamilie empfangen wurde.
Meine Familie besteht aus meinen beiden Gasteltern Javier und Maria Nelly sowie meinen Brüdern Daniel (16) und Sebastian (22). Daniels Zwillingsbruder Santiago befindet sich zur Zeit in den USA in Colorado Springs, sodass ich nun seinen Part übernehme (also sein Bett). Ich teile ein Zimmer mit Daniel, aber da wir beide nicht schnarchen, geht das total klar. Im Zimmer hängen einige Fotos, die ich bei meiner AFS Bewerbung mitgeschickt habe. Total schön!


Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Valentina (15, Cousine), Daniela (17, Cousine), Nelly (Oma), Sebastian, Javier, ich, Maria Nelly, Claudia (Tante), Daniel.

Wir wohnen im vierten Stock und im Innenhof gibt es ein Schwimmbad, das angeblich sehr kalt sein soll. Aber das ist bei 30°C vielleicht gar nicht so schlecht... Javier hat Unmengen von Früchten gekauft für ein paar Tausend Pesos (2500 bis 2800 Pesos sind 1 Euro, Faustregel zum Umrechnen: Pesos x 4 und 4 Nullen wegstreichen). Mangos isst man hier mit Schale und es gibt total viele Früchte, von denen ich noch nie gehört habe. Und natürlich haben wir auch schon "frijoles con arroz y pollo", also Bohnen mit Reis und Hühnchen gegessen, das inoffizielle Nationalgericht Kolumbiens.


Se llama llama. (Dieses Tier heißt Lama.)

Alle sind hier total nett und hilfsbereit, so habe ich von meiner Gastfamilie eine SIM-Karte geschenkt bekommen und ich versuche, den ganzen Tag Spanisch zu sprechen. Die Grundkenntnisse von Señora Kroppach-Frey helfen durchaus weiter, obwohl es schon mehr als 3 Jahre her ist. Aber die Unterschiede zum spanischen Spanisch sind doch enorm - so gibt es beispielsweise keine Ihr-Form. Aber wenn die Leute langsam sprechen, verstehe ich doch, was sie von mir wollen.


Die Aussicht vom Haus ist sehr gut, einmal auf die Andenkordillere...


... und in die andere Richtung auf die Stadt.

Morgen geht meine Arbeit in der Schule los, wo noch ein anderer Deutscher, Philipp, arbeitet. Ich bin schon total gespannt, was ich so tagtäglich machen werde. Wir sind dort heute mit dem Bus hingefahren. Cali hat seit einem Jahr ein neues Bussystem, das "MIO", und eine Fahrt zur Schule dauert ca. 20 Minuten und kostet 60 Cent.
Ich hoffe, euch gefällt mein Blog bislang, und freue mich über Kommentare - einfach unter dem Eintrag anklicken und ohne Anmeldung drauflos schreiben.

¡Hasta pronto! (Bis bald!)